Dürre in Deutschland: Wasser sparen durch Ernährung

Eigentlich ist Deutschland mit reichlich Wasser gesegnet, wir kennen unser Land als relativ grün. Auch in den letzten Monaten hat es immer wieder mal geregnet, und so vergessen wir schnell, dass unsere Böden seit 2018 unter andauernder Trockenheit leiden. Von 2018 bis 2020 gab es ganz offiziell eine Dürre von 33 Monaten in Deutschland, wobei der Norden und Osten besonders betroffen waren und sind. Bei hoher Hitze verdunstete nicht nur das Wasser, das ab und an per Regen ankam, sondern auch viel des Wassers, das Landwirtschaft und Privatpersonen auf ihren Flächen verteilten. Mit jedem Monat wurde der Boden bis in mehreren Metern Tiefe immer trockener. Das bisschen mehr Regen in 2021 und den ersten Monaten von 2022 hat gerade einmal die oberen Schichten erreicht. Darunter leiden vor allem Bäume, die ihre Wurzeln in tiefere Schichten strecken und dort trotzdem kein Wasser vorfinden – 80% der Wälder in Deutschland sind geschädigt. In vielen Teilen Brandenburgs herrscht schon seit März immer wieder Waldbrandwarnstufe 4 (von 5), dabei soll eigentlich im Frühjahr der Regen fallen, der die Pflanzen für den Sommer versorgt.

In den letzten 20 Jahren hat Deutschland so viel Wasser verloren, wie im Bodensee vorhanden ist – und der ist stellenweise über 250 Meter tief! Umgerechnet sind das 2,5 Kubikkilometer (oder Gigatonnen) im Jahr – weltweit sind wir eine der Regionen mit dem höchsten Wasserverlust. Das liegt vor allem am Klimawandel: die höheren Temperaturen sorgen für mehr Verdunstung, gleichzeitig für mehr Unwetter – und Regen in Form von stürmischen Starkregen rauscht zügig in die Flüsse, statt langsam im Boden zu versickern. Seit 2010 sinken in Deutschland kontinuierlich die Grundwasserpegel, fallen Quellen trocken und trocknen Seen zum Teil ganz aus.

Die Folgen sind für uns alle erheblich. In heißen Sommern wie 2018 kam es bereits regional zu Engpässen in der Trinkwasserversorgung. Auf landwirtschaftlichen Flächen angebaute Lebensmittel verdorren, Tiere müssen z.T. notgeschlachtet werden, weil das Wasser nicht ausreicht, um sie zu versorgen.

Jeder von uns kann etwas dagegen tun und Wasser sparen. Zwei Drittel der 125 Liter, die wir täglich verbrauchen, gehen auf das Konto von Dusche, Bad und Toilette; der Rest wird vor allem zum Kochen, Wäschewaschen und Geschirrspülen verwendet – und im Garten. Mit Regentonnen kann letzterer versorgt werden, ein gut gemulchter Boden (5-10cm dicke Schichten!) minimiert die Verdunstung. Duschen statt Badewanne spart 75 Liter (!), Waschmaschinen und Geschirrspüler immer voll beladen und wenn möglich das Eco-Sparprogramm verwenden reduziert ebenso den Verbrauch.

Der viel größere Wasserverbrauch steckt jedoch in unserer Ernährung – weltweit werden mehr als 70% des Trinkwassers durch die Landwirtschaft verbraucht. Virtuell konsumieren wir täglich fast 4.000 Liter Wasser pro Kopf. Wie schon bei den Treibhausgasen sind auch hier Fleischprodukte ‚führend‘: ein kg Rindfleisch benötigt gut 15.000 Liter Wasser in der Erzeugung (also 100 Badewannen), Schweinefleisch mit 6.000 Litern und Hähnchen mit gut 4.000 sind ebenfalls große Verbraucher. Weniger Fleisch- und Milchprodukte, und vor allem so wenig wie möglich Lebensmittel wegzuwerfen, kann hier schon sehr viel Einsparen.

Wegen alldem ist es uns in der StadtFarm so wichtig, mit unserer AquaTerraPonik-Technologie mehr als 80% des Wasserverbrauchs ggü. ‚normalen‘ Aquakulturen und Gewächshausanbauern zu sparen. Nur so können wir Euch guten Gewissens mit leckerem Catfish und frischem Gemüse versorgen – und Ihr dürft unsere Produkte mit gutem Gewissen genießen.