Fischwissen: Überfischung der Meere

 

Wir essen unsere Meere leer – die Ozeane und deren Bewohner sind massiv durch Überfischung bedroht.
Eine aktuelle Studie des WWF gibt an, dass weltweit 33 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 60 Prozent als maximal genutzt gelten. (Stand: Juli 2018).
Laut Schätzungen der „Food and Agricultural Organization” (FAO) der Vereinten Nationen sind sogar nahezu 85 % der Bestände, darunter Thunfischarten, Rotbarsch, Scholle oder Nordseekabeljau trotz internationaler Regelungen und Fangquoten überfischt. Laut FAO wurden 2016 93,4 Millionen Tonnen Fisch gefangen.
Lediglich ein Zehntel der globalen Bestände sind noch nicht bis zur Belastungsgrenze befischt.

Fisch ist für 2,6 Milliarden Menschen eine der wichtigsten Nahrungs- und vor allem Proteinquellen. Besonders in Küstenregionen deckt Fisch bis zu 80% der Versorgung mit tierischen Eiweißen.
Gründe für die Überfischung sind vor allem wirtschaftliche Interessen und der weltweite große Fischhunger, aber auch zunehmende Technologisierung der Hochseetrawler und deren Fangmethoden, die es ermöglicht, dass immer mehr Fische in den Meeren gefangen werden können.
Weltweit gehen 2,1 Millionen Schiffe auf Fischfang, etwa 23.000 davon sich hoch industrialisiert.

Besonders problematisch ist, dass Empfehlungen der Wissenschaft oft wirtschaftlich-politischen Interessen unterliegen. “In den europäischen Gewässern bestimmt die Europäische Union im Rahmen ihrer gemeinsamen Fischereipolitik, wie viel Fisch in einem Jahr aus ihren Gewässern entnommen werden darf. Dabei wird sie eigentlich vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) beraten.” (WWF) Empfohlene Fangquoten werden allerdings um ein Vielfaches überschritten – dies ist zwar legal, aber alles andere als nachhaltig. Zu den bereits überhöhten Fangquoten kommen jährlich etwa eine halbe Million Tonnen illegal gefangene Fische hinzu – und das allein in der EU!

Auch der Beifang – also die Meereslebewesen wie Säuger, Vögel, Haie und Co., die nicht gezielt befischt werden, stellen mit einem Drittel des Fangs eine zusätzliche Belastung dar.

Diese Zahlen sind so drastisch, dass man sie zunächst gar nicht glauben mag, doch die Situation der Meere ist ausgesprochen ernst und kurz vor dem Kollaps.

Überfischung: Bedrohung für das gesamte Ökosystem Meer

Fische sind Teil des Ökosystems Meer – und mit der weltweiten Überfischung geht eine massive Bedrohung eines unserer wichtigsten Ökosysteme einher.
Durch die hohe Befischung durch Fangschiffe können sich die Bestände nicht mehr regenerieren.
Besonders große Arten wie Thunfische, Schwertfisch, Marlin, Kabeljau, Heilbutt, Rochen und Flunder wurden seit Beginn der industriellen Fischerei in den 1950er Jahren extrem befischt. Durch die starke Dezimierung dieser großen Fische ist die gesamte Nahrungskette im Ungleichgewicht. Weiterhin werden, sobald die großen Fische “leergefischt” sind, die nächst-kleineren Arten gefangen. Dieses Phänomen wird „Fishing down the food web“ genannt.
Lücken in der Nahrungskette können auch noch viele Jahre später Auswirkungen auf das Ökosystem haben.

Überfischung_Fischnetz

Weitere Gefahren für unsere Meere

Die Bedrohung für unsere Meere und die darin lebenden Fische hört bei der Überfischung nicht auf:
Die Grundschleppnetze der Schiffe schädigen auch den Meeresboden, der beispielsweise als Laichgebiet von Bedeutung ist oder Raum für Korallenriffe bietet.
Zusätzlich sind unsere Meere mit Schadstoffen aus der Schifffahrt und allgemein der Industrie belastet.
Der Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft trägt zur Eutrophierung der Meere bei.
Plastikmüll, aber auch Mikroplastik, die letztendlich im Fisch und auch im Menschen landet, ist eine weitere große Belastung.
Und schlussendlich der Klimawandel mit abschmelzenden Polkappen und damit einhergehenden Veränderungen des Wassers bringt die Meere immer mehr in Gefahr.

Mit Fisch aus AquaTerraPonik gegen die Überfischung der Meere

Hört sich alles schrecklich an? Ist es auch!
Doch die Verbraucher können aktiv etwas gegen die Überfischung der Meere tun.
Auch die Fischindustrie hat das Problem der Überfischung erkannt – und ist vom Regen in die Traufe geraten:
Mittlerweile kommen fast die Hälfte aller Fische aus Fischzuchten, doch nur ein Bruchteil davon ist wirklich nachhaltig. Im nächsten Blogpost gehen wir darauf genauer ein.
Nur durch bewussten Konsum aus naturverträglicher Fischerei können Verbraucher den Handel beeinflussen.
Fisch wie unserer African Catfish aus nachhaltiger Zucht in Aquaponik-Anlagen wird in den Einkaufsratgebern des WWF und Greenpeace empfohlen.
Durch unseren besonderen AquaTerraPonik-Kreislauf ist unser Fisch besonders nachhaltig.
Unseren African Catfish kann man mit gutem Gewissen genießen.