Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre

Am 17. Juni jeden Jahres machen die Vereinten Nationen mit dem Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre auf die Bedrohung vieler Lebensgrundlagen durch immer trockenere Böden aufmerksam. Auch während wir die ersten Sommerwochen 2023 erleben, zeichnet sich bereits ab, dass Trockenheit und Dürre auch dieses Jahr in Deutschland und insbesondere die Region Berlin-Brandenburg ein ernsthaftes Thema sein wird. Nach einem relativ feuchten April, in dem wir mitleidig auf den Mittelmeerraum geschaut haben, wo Italien und Frankreich anfingen, Wasser zu rationieren, hat es im Mai kaum geregnet (in Südeuropa dafür zu viel). Die alarmierenden klimatischen Bedingungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen erfordern dringend unsere Aufmerksamkeit und unser aller Handeln.

Die Dürre, die sich 2023 in Deutschland abzeichnet, ist mehr als ein Ausnahmezustand – sie ist eine sich abzeichnende Realität, die durch den Klimawandel verstärkt wird. Die verminderte Niederschlagsmenge, erhöhte Sonneneinstrahlung (und damit Verdunstung) und die gestiegenen Temperaturen über die letzten Jahre haben zu niedrigeren Grundwasserspiegeln und zur Austrocknung von Böden und Flüssen geführt. Diese Bedingungen haben enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Biodiversität und die menschliche Gesundheit.

In der Region Berlin-Brandenburg ist die Situation noch akuter. Mit rekordverdächtig niedrigen Wasserständen in Seen und Flüssen und einer extremen Belastung der Wasserinfrastruktur ist die Region besonders hart von der Trockenheit betroffen. Die Wasserversorgung in diesen Gebieten wird zur Herausforderung und zwingt sowohl die Behörden als auch die Bürger zu dringenden Maßnahmen zur Wasserersparnis und -erhaltung.

Wasser ist eine essentielle Ressource für das Leben auf unserem Planeten. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil für eine Vielzahl von Prozessen. 70% unseres Trinkwasserverbrauchs werden in der Landwirtschaft benötigt, ohne Wasser gibt es also nichts zu essen. Aber auch in der Nahrungsmittelverarbeitung, der Energieerzeugung und der Aufrechterhaltung der biologischen Vielfalt spielt Wasser eine essentielle Rolle. Jede Wasserknappheit hat daher Auswirkungen auf mehrere Lebensbereiche.

In Zeiten der Dürre wird das Wassersparen noch wichtiger. Es hilft dabei, die verfügbaren Wasservorräte zu schützen und sicherzustellen, dass sie für alle notwendigen Verwendungen verfügbar sind. Jede noch so kleine Maßnahme kann einen Unterschied machen, wie zum Beispiel das Sammeln von Regenwasser für die Gartenbewässerung, die Reduzierung der Duschzeit oder das vollständige Befüllen der Waschmaschine und des Geschirrspülers vor dem Start. Aber auch bei der Wahl unserer Lebensmittel können wir uns für genügsame Gewächse entscheiden: Erbsen, Linsen, Bohnen und Kichererbsen (gibt es mittlerweile auch aus Brandenburg!), Zwiebeln, Rote Bete, Rettich, Auberginen, Äpfel, Mangold, Karotten, Pastinaken, Topinambur oder Rucola sind alle verhältnismäßig trockenheitstolerant und gehören gerne öfter auf den Speiseplan. Dafür sollten wir sparsam sein bei Kakao und Kaffee, und auch Fleisch, Reis und Eier benötigen viel Wasser in der Erzeugung. Nüsse häufig auch, allerdings ist der Verzehr eine handvoll regional gewachsener Nüsse immernoch besser für das Klima, als im Dezember Erdbeeren zu naschen. Und unseren Fleischkonsum sollen wir ja ohnehin dem ökologischen Fußabdruck zuliebe reduzieren: lieber nur einmal wöchentlich, dafür richtig lecker und in guter Qualität. Oder sich direkt für Catfish aus der StadtFarm entscheiden!

Übrigens ist Wassersparen auch ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Wasserversorgung selbst ist nämlich energieintensiv und trägt zur globalen Erwärmung bei. Durch den sparsamen Umgang mit Wasser können wir also auch unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Also macht alle mit: nicht nur am 17.06. sondern jeden Tag ein bisschen. Viele (gesparte) Tropfen füllen auch das Faß.