Wir verzichten auf Europas dreckiges Gemüse in unserer Gemüsebox
Das Obst und Gemüse, das Du beim Discounter und beim Bioladen oder bei vielen anderen Gemüseboxen bekommst, stammt meistens aus dem Ausland. Alleine im Jahr 2019 wurden laut Statista etwa 15 Millionen Tonnen Obst & Gemüse nach Deutschland importiert. Hauptlieferländer sind hier Spanien und Italien. Diese Länder produzieren Obst und Gemüse zu Niedrigpreisen, bei denen einheimische Betriebe nicht mithalten können. Wie ist das möglich und wer zahlt eigentlich den Preis dafür?
Wir haben uns einmal angesehen, woran es liegt, dass die Paprika aus Spanien billiger ist als die Rübe aus Deutschland.
1 Niedrige Löhne – Erntehelfer werden systematisch ausgebeutet
Viele Erntehelfer auf den gigantischen Plantagen und Gewächshäusern in Spanien und Italien arbeiten für Niedriglöhne, häufig weit unter dem jeweiligen Mindestlohn. Oftmals stammen sie aus ärmlichen Verhältnissen oder sind Flüchtlinge, die keine Dokumente haben. Das macht sie zu billigen Tagelöhnern, die auf dem Arbeiterstrich angeworben am Rande der Legalität leben. Viele werden nicht fest angestellt, erhalten nur unregelmäßig Gehalt und werden gezwungen, umsonst Überstunden zu leisten.
In Slums zusammengepfercht, leben sie oft unter furchtbaren hygienischen Bedingungen auf den Plantagen, oft direkt neben den Gewächshäusern in selbstgebauten Hütten und Zelten aus Müll – ohne Strom und fließend Wasser. Viele leiden unter körperlichen Beschwerden durch die schwere und gefährliche Arbeit. Das System etabliert eine moderne Sklaverei auf dem Rücken von Menschen, die sich nicht wehren können.
Dabei bildet der Bioanbau im Ausland keine Ausnahme. Auch dort arbeiten Niedriglöhner im Akkord und unter menschenunwürdigen Bedingungen.
2 Einsatz von Chemie – Ohne Schutzkleidung beim Einsatz von Pestiziden
Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln führt weltweit zu ausgelaugten Böden; um dennoch hohe Erträge erzielen zu können, ist der massive Einsatz von Pestiziden und Insektiziden traurige Realität. In den Gebieten rund um die gigantischen Plantagen und Gewächshäusern wird die Natur dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen. Noch schlimmer jedoch: Um Kosten zu sparen, bringen viele der Arbeiter Pflanzenschutzmittel ohne entsprechende Schutzkleidung aus und leiden massiv unter der ständigen Einwirkung der Gifte auf ihre Gesundheit.
Dabei erhalten die oft illegalen, nicht fest angestellten Erntehelfer keine Krankenversicherung. Aufgrund der Hungerlöhne sind sie schlecht ernährt und tragen oft körperliche wie seelische Dauerschäden von der schweren Arbeit davon.
3 EU Förderung – Die Ausbeutung wird von der EU finanziert
Die EU subventioniert die Landwirtschaft Europas jährlich mit 58 Milliarden Euro, knapp 40% ihres Gesamtbudgets. Die meisten Zahlungen gehen dabei an Großbetriebe, da die Höhe der Zahlungen an die Größe des Betriebs gekoppelt ist. Soziale Aspekte wie gerechte Löhne und die Einhaltung des Arbeitsrechts werden bei der Verteilung nicht berücksichtigt, Verstöße auch nicht durch Entzug der Subventionen sanktioniert. Etwa ein Kontrolleur kommt auf 1.000 Betriebe, die Politik scheint gar nicht eingreifen zu wollen.
4 Marktmacht – Deutsche Handelsstrukturen tragen Mitschuld an der Ausbeutung
Der Handel trägt eine große Mitverantwortung am Elend der Arbeiter und an der Umweltbelastung durch die konventionelle Landwirtschaft.
Die 4 größten Handelskonzerne Deutschlands beherrschen mehr als 85% des heimischen Lebensmittelmarktes und bestimmen daher mit ihrer Verhandlungsmacht den Preis. Um immer billigere Preise bieten zu können, setzen sie die Erzeuger unter Druck. Wer nicht mithalten kann beim Preisdumping, fliegt raus. Oft bleibt den Lieferanten keine andere Wahl, dies zu akzeptieren – und das auf Kosten von Mensch und Umwelt.
Wir sind der Meinung, es geht auch anders!
Und deswegen findest Du in unserem Sortiment wie auch in unserer Gemüsebox ausschließlich selbst angebaute StadtFarm Produkte sowie Bio-Obst & Gemüse aus regionalem Anbau innerhalb Deutschlands.
Bei uns kannst du sicher sein, dass das Obst und Gemüse, das Du in unserem Sortiment findest, von Betrieben kommt, die soziale und umweltpolitische Standards einhalten.
Alles, was wir nicht selber vor Ort produzieren können (wie etwa Wurzelgemüse) kaufen wir von Bio-Betrieben aus der Region, maximal aus Deutschland. Darum heißt es bei uns im Winter im Gegensatz zu anderen Gemüseboxen / Gemüsekisten auch „Kohl und Rüben“ statt „Paprika und Grapefruit“.
Damit wollen wir zu fairen Preisen für faire Landwirte beitragen – und leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz, indem wir auf lange Lieferwege verzichten und eben nicht die großindustriellen Standards unterstützen.
Bei uns siehst Du, was drin ist. Du kannst Deine Gemüsebox vor Ort abholen und Deinen Einkauf mit den leckeren Lebensmitteln der StadtFarm und unserer Marktleute ergänzen. Unsere eigenen Produkte erzeugen wir vor Ort in Berlin, direkt am Erzeugerstandort, so ultra-lokal an den Menschen wie möglich. Unsere Salate, Tomaten oder Paprika müssen nicht erst durch halb Europa transportiert werden. Regional & saisonal für Alle!
- Nur regionales Obst & Gemüse in jeder Box
- 100% StadtFarm plus Bio aus Deutschland
- Kurze Wege von der Farm zu den Menschen
- Jede Woche passende Kochrezepte, super einfach & lecker!
- Sehen was drin ist! Hol die Gemüsebox vor Ort ab & mach Deinen Spazierkauf auf der StadtFarm.
Komm auch in unsere StadtFarm Community und mach die Welt von morgen heute schon ein bisschen besser!
Quellen:
https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/pestizide
https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/pestizide/greenpeace-erfolg-im-gemusegarten-europas
https://web.br.de/interaktiv/dreckige-ernte/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/206617/umfrage/importmenge-von-obst-und-gemuese-nach-deutschland/#statisticContainer
https://ec.europa.eu/info/food-farming-fisheries/plants-and-plant-products/fruits-and-vegetables_de