Lebensmittel haltbar machen: Trocknen

Sommerzeit ist auch Erntezeit. Und da man nicht immer gleich alles auf einmal vernaschen kann, zeigen wir euch, wie ihr euer Lieblingsobst, Gemüse und sogar Fisch durch Trocknen haltbar machen könnt. Übrigens: Das Dörren verlängert nicht nur die Haltbarkeit, sondern veredelt auch den Geschmack. Auch bleiben Mineralstoffe und Vitamine größtenteils enthalten.

Das Trocknen an der Sonne ist die ursprüngliche Methode. Und auch die ökologischste. Bei uns reichen die Sonnenstunden aber leider selten aus. Wer es trotzdem wagt, braucht Zeit und sollte das Dörrgut mit einem engmaschigen Tuch vor Schädlingen schützen.

Wetterunabhängig lassen sich Lebensmittel im Backofen trocknen. Der Vorteil: Man braucht keine besonderen Hilfsmittel. Doch viele Öfen sind bei niedrigen Temperaturen etwas ungenau. Außerdem ist der Energieverbrauch ziemlich hoch.

Wer viel trocknet, sollte über die Anschaffung eines Dörrautomaten nachdenken. Der Vorteil: Viele Geräte können bei sehr niedrigen Temperaturen und somit nährstoffschonend trocknen. Stromverbrauch: Es gibt sparsame und weniger sparsame Geräte.

Äpfel an der Luft trocknen

Aus schrumpeligen Äpfeln lassen sich saftige Apfelringe machen. Einfach einen Apfel in fünf Millimeter dicke Ringe schneiden. Kerngehäuse entfernen und für 10 Minuten mit einer Prise Salz und dem Saft einer halben Zitrone in Wasser einlegen. Danach auf einer Schnur aufhängen oder auf ein Gitter legen und einfach an der Luft trocknen lassen. Unser Tipp: Zum Lufttrocknen eignet sich im Sommer ein heißer Dachboden, im Winter kann aufgefädeltes Obst auch über dem Kaminofen getrocknet werden.

Getrocknete Tomaten im Backofen

Für Saucen, Pestos oder einfach nur als Snack – getrocknete Tomaten sind eine edle Variante Tomaten länger haltbar zu machen. So geht’s im Backofen: Tomaten waschen und längs halbieren. Mit der offenen Seite nach oben auf ein Backpapier verteilen. Mit Meersalz, Rosmarin und Thymian bestreuen. Bei 50 bis 100 Grad – mit leicht geöffneter Ofentür – 8 bis 16 Stunden trocknen. Ab und zu wenden. Die Tomaten sind fertig, wenn sie trocken sind, sich aber noch biegen lassen. Übrigens: Getrocknete Tomaten könnt ihr entweder pur genießen oder in Öl einlegen.

Gemüsechips selber machen

Mit dem Trocknen von Gemüse kann man gesunde Chips herstellen. Für Gemüsechips eignet sich Wurzelgemüse wie Süßkartoffeln, Rote Beete oder Karotten. Aber auch Zucchini oder Grünkohl werden nach dem Dörren schön knusprig. So geht’s: Gemüse gut waschen, faule Stellen entfernen und in dünne Scheiben schneiden. Für eine möglichst lange Haltbarkeit könnt ihr das Dörrgut vor dem Trocknen blanchiert. Dafür das Gemüse ca. 3 Minuten in kochendes Wasser geben und anschließend sofort ca. 3 Minuten in eiskaltes Wasser tauchen. Die Chips bei ca. 65 Grad für etwa 12 Stunden trocknen.

Dörrfisch zu Hause herstellen

Schon mal was von Stockfisch, Kippfisch oder Baccalà gehört? Luftgetrockneter Fisch ist in Skandinavien oder im Mittelmeerraum eine Spezialität. Die Haltbarkeit von Fisch lässt sich durch das Trocknen über Wochen verlängern. Das geht auch zu Hause: Tiefgefrorenen Fisch auftauen, abtrocknen und in etwa 5 mm dicke Scheiben schneiden. Einsalzen und einige Minute liegen lassen, bis das Wasser entweicht. Alternativ kann der Fisch über Nacht in Salzwasser eingelegt oder mariniert werden. Die Feuchtigkeit mit Küchenpapier abtupfen und in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett durchgaren. Im Dörrgerät bei 70 Grad solange trocknen bis der Fisch durchgängig hart ist. Dörrfisch ist ein köstlicher, praktischer und proteinhaltiger Snack für unterwegs.

Haltbarkeit: Gedörrtes aufbewahren

Getrocknetes Obst, Gemüse oder Fisch zieht Feuchtigkeit aus der Luft an. Es muss deshalb luftdicht verpackt werden. Dazu eignen sich zum Beispiel Gläser mit Schraubdeckel oder Bügelverschluss. Bei trockener und dunkler Lagerung sind die Lebensmittel teilweise viele Monate haltbar.