Ist das noch gut? 5 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

In Deutschland werden jährlich fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Und daran sind nicht nur Landwirte, Produzenten, Händler oder Gastronomen Schuld. Ein großer Teil davon landet bei uns zu Hause im Müll: Durchschnittlich werfen wir rund 85 Kilogramm Essen im Jahr weg. Wir verschwenden Rohstoffe, Energie, Ackerflächen und nicht zuletzt auch unser Geld. Doch muss das sein? Was wir im eigenen Haushalt gegen die Lebensmittelverschwendung tun können, erfahrt ihr hier.

1. Einkauf besser planen

Jeder kennt das: Man geht hungrig einkaufen und packt den Einkaufswagen randvoll. Doch wer soll das alles essen? Auch Sonderangebote können verführerisch sein und landen am Ende doch in der Tonne. Was gegen die Spontaneikäufe hilft: Einkaufsliste schreiben. Je besser ihr euren Einkauf plant, desto weniger landet auf dem Müll. Saisonale Produkte aus der Region halten sich übrigens länger und laufen weniger Gefahr, beim Transport beschädigt und aussortiert zu werden. Obst und Gemüse von weiter weg verrottet teilweise – auch das ist Lebensmittelverschwendung. Damit ihr wisst was gerade reif ist: Hier geht’s zu unserem Saisonkalender für den Sommer.

2. Obst und Gemüse richtig lagern

Die Lagerung hat einen großen Einfluss darauf, wie lange ein Lebensmittel haltbar bleibt. Bei Obst könnt ihr euch eine Faustregel merken: Heimisches (Kirschen, Pflaumen, Äpfel und Co.) liebt es kühl, Exoten wie Bananen, Mango oder Zitrusfrüchte mögen es dagegen warm. Gemüse kommt in den Kühlschrank. Ausnahmen: Kartoffeln, Tomaten oder Auberginen. Übrigens Kartoffeln und Äpfel halten sich kühl und dunkel extrem lange. Wer einen Keller hat bewahrt sie am besten dort auf. Generell gilt, raus aus der Plastikverpackung, oder noch besser:  gleich unverpackt kaufen.

3. Gemüse mit Schönheitsfehler kaufen

Gleichmäßig geformte Karotten, gerade gewachsenen Gurken und Äpfel in Einheitsgröße: Obst und Gemüse soll perfekt aussehen. Doch in der Natur wächst nicht alles makellos. Deshalb landen riesige Mengen Lebensmittel erst gar nicht im Supermarkt, sondern im Mülleimer der Produzenten. Unser Tipp: Gebt krummen Gurken und kleinen Äpfeln eine Chance, schmecken tun sie mindestens genauso gut!

4. Ran an die Reste

Semmelbrösel aus alten Brötchen oder Joghurt aus saurer Milch – bei unseren Großeltern war die Verarbeitung von übrig gebliebenen Lebensmitteln noch ganz normal. Heute landen sie viel zu schnell in der Tonne. Wenn Zwiebeln keimen, schmeißt man sie meistens gleich weg. Dabei kann man den Trieb wie eine Frühlingszwiebel verwenden. Und was ist mit dem Strunk von Brokkoli, den Schalen von Kartoffeln oder den Blättern von Radieschen? Landet alles fast immer im Müll. Doch wie klingen Kartoffelschalen-Chips oder Radieschengrün-Pesto für euch? Werdet kreativ und macht was aus dem Übriggebliebenen!

5. Die Sache mit der Haltbarkeit

Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, werfen wir oft einfach in den Müll – eine völlig grundlose Lebensmittelverschwendung. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller gewährleistet, dass die Eigenschaften des Produkts gleich bleiben. Es hat rein gar nichts mit dem Verfalldatum zu tun.  Viele Lebensmittel kann man noch Tage oder sogar Wochen danach problemlos verzehren. Unser Tipp: Schaut euch das Produkt einfach genau an und verlasst euch auf eure Sinne!