In vorherigen Beiträgen haben wir bereits über die Überfischung der Meere und die Problematik von Aquakulturen berichtet. An dieser Stelle wollen wir einmal genauer unter die Lupe nehmen, mit was Fische aus industrieller Haltung eigentlich gefüttert werden. Denn ganz nach dem Motto “Du bist, was du isst” hat es einen großen Einfluss auf den Fisch und letztendlich auch auf uns und unsere Umwelt, welches Futter Fische bekommen.
Woraus besteht industrielles Fischfutter?
Wie bereits berichtet wird etwa die Hälfte aller Fische, die es bei uns im Supermarkt zu kaufen gibt, im offenen Meer gefangen und etwa die Hälfte in Aquakultur gehalten.
Um letztere Hälfte geht es vorrangig, denn nur diese müssen gefüttert werden. Es handelt sich dabei vor allem um Lachse und Doraden, Karpfen, Pangasius, Muscheln oder Garnelen.
Dieseswerden – ähnlich wie in der Massentierhaltung – regelrecht gemästet und mit Futter vollgestopft.
Dieses Futter besteht aus Fischmehl und pflanzlichen Proteinquellen wie Soja sowie weiteren Zusatzstoffen.
Wie schadet Fischfutter der Umwelt?
Ein große Gefahr bei Fischfutter stellt der Einsatz genetisch veränderter Organismen (GVO / GMO) dar, beispielsweise bei Soja und Raps. Diese pflanzlichen Proteinquellen werden vorrangig in Süd- und Mittelamerika angebaut. Zwischen 90 und 99 Prozent davon sind genmanipuliert und erreichen auch den europäischen Markt. Genmanupuliertes Soja kann beispielsweise den Hormonhaushalt durcheinander bringen.
Besonders aber in der näheren Umwelt verändern genmanipulierte Pflanzen das Gleichgewicht der Flora. Da der Bedarf der Futtermittelindustrie – sei es für Schweine, Rinder oder Fische – an Soja, Raps und anderes Getreide sehr hoch ist werden außerdem große Flächen des Regenwaldes abgeholzt.
Doch was ist mit den tierischen Proteinquellen im Futter?
Fischfutter beinhaltet Fischmehl, das häufig aus Wildfang bzw. dessen Beifang kommt.
Eines Berichts von Greenpeace zu Folge sind für die Produktion von 1 Kilo Thunfisch ganze 25 Kilo Futterfisch nötig. Besonders problematisch sind die Verhältnisse in China, von wo ca 60% der in Deutschland im Supermarkt angebotenen Fische stammen: Für ein Kilo des “Großen Gelbfischs” werden etwas mehr als 7 Kilo Fisch-Eiweiß-Brei benötigt. Dieser besteht aus etwa 4000 Fischen von 39 Arten. Völlig irre, oder?
Somit verstärkt die Haltung der Fische in Aquakulturen auch die Überfischung der Meere. Die Ökosysteme der Gewässer werden dadurch stark belastet.
Wie schadet Fischfutter dem Menschen?
Doch auch für uns Menschen sind einige Inhaltsstoffe industrieller Fischfutter gefährlich.
Die Chemikalie Ethoxyquin ist ein Pflanzenschutzmittel, das in der Landwirtschaft bereits seit 2011 verboten ist, dafür aber in der Fischzucht verwendet wird – und zwar als Konservierungsstoff im Fischmehl. Diese Chemikalie kann beim Menschen Organe und Erbgut schädigen sowie krebserregend sein.
Besonders Billig-Lachs aus dem Discounter ist starkt belastet.
Bei so genannten Fettfischen wie Lachs, Schwertfisch oder Thunfish wurden außerdem Schwermetalle wie Quecksilber gefunden, dass sich im Fett der Fische absetzt.
Ganz zu schweigen von Medikamenten oder anderen Zusatzstoffen. In Aquakulturen werden Fische – ähnlich wie in der industriellen Schweinehaltung – präventiv mit Antibiotika gefüttert.
Dies führt dazu, dass Bakterien, die bei Fischen Krankheiten verursachen, resistent gegen Antibiotika werden, immer mehr Medikamente gegeben werden müssen oder sich sogar Krankheiten pandemieartig im Bestand ausbreiten. Nehmen wir durch unser Essen diese Antibiotika auf verhält es sich bei uns genau so: Wir können Resistenzen gegen bestimmte Arten von Antibiotika entwickeln.
Auch Farbstoffe kommen zum Einsatz, um beispielsweise Lachs noch röter und damit appetitlicher aussehen zu lassen.
Na, hast du den Appetit auf Fisch verloren?
Besser machen: African Catfish aus nachhaltiger AquaTerraPonik
Zum Glück ist es nicht überall so gruselig! Den African Catfish aus der Stadtfarm kannst du beispielsweise mit gutem Gewissen genießen.
Zwar verwenden wir auch zugekauftes Futter, da wir uns an die allgemeinen Vorschriften halten müssen, doch ist dies nicht genverändert und bevorzugt aus lokalen Rohmaterialien. Tierische Bestandteile sind zertifiziert und werden streng überwacht.
Wir haben bereits eine eigene Formel für ein vegetarisches Fischfutter entwickelt, konnten bisher jedoch keine Mühle finden, die in den kleinen Mengen produziert, die wir benötigen.
Desweiteren ist unser African Catfish ein hervorragender Futterverwerter: Aus einem Kilo Futter entsteht ein Kilo Fisch. Ein ziemlicher Unterschied zum Thunfisch, oder?
Unser nachhaltiger AquaTerraPonik-Kreislauf macht außerdem jegliche Zusatzstoffe wie Antibiotika oder Chemikalien überflüssig. Durch das von den Pflanzen gefilterte Wasser und den natürlichen Stoffen aus den Ausscheidungen der Regenwürmer sind unsere Fische gesund.
Das saubere Wasser in Teichqualität sorgt übrigens auch dafür, dass unser Fisch einfach lecker schmeckt.
Probier’ es doch selber: Unseren Fisch bekommst du immer frisch Freitag und Samstag im Hofladen, tiefgekühlt Montag bis Donnerstag sowie rund um die Uhr in unserem Onlineshop.
Für alle aus Berlin gibt es sogar die Möglichkeit eines bequemen Abos: Unsere Fischbox.
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