Plastik ist überall – nicht nur in Form von Verpackungen, Kleidung und Produkten, sondern auch ungewollt in der Natur. Plastikmüll ist ein großes Problem, das wir in den Griff bekommen müssen, um unsere Umwelt, Tiere aber auch uns zu schützen. Mit unseren 15 Tipps kannst du einen Beitrag leisten und Plastik im Alltag einsparen.
Die Erde ertrinkt in Plastik
Wer kennt nicht die Bilder und Videos von einer Schildkröte mit einem Trinkhalm im Kopf, vermüllten Stränden, toten Vögel mit allerlei Plastik im Bauch oder in Plastik verworrenen Fischen. Vor kurzem wurde sogar ein Plastikbeutel im Mariannengraben entdeckt. All diese Bilder sind Symbole einer großen Gefahr: Die Schädigung unserer Natur und damit auch uns selbst durch zu viel Plastik.
Die Zahlen und Fakten des NABU sind erschreckend.
Zweifelsohne ist Kunststoff in vielen Bereich wichtig und unersetzbar und auch praktisch im Alltag. Doch die schiere Flut an Müll und Kleinstteilen aus Plastik stellt eine große Gefahr für die Umwelt und unsere Gesundheit dar. Plastik enthält schädliche Weichmacher, die im Körper wie Hormone wirken oder gar Krankheiten auslösen können. Diese sind u.a. Bisphenol A (BPA), Phtalate oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Eine weitere Gefahr stellt Mikroplastik dar. Als Mikroplastik werden feste und unlösliche synthetische Polymere (Kunststoffe) bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese kommen besonders häufig in Kosmetika vor, gelangen nach der Benutzung ins Abwasser und können aufgrund ihrer geringen Größe nicht herausgefiltert werden. Noch mehr Mikroplastik entsteht durch den Zerfall von Plastikmüll. Somit kommt Mikroplastik ungehindert ins Grundwasser und in die Meere, wo Tiere die Plastikteilchen wieder aufnehmen. Mikroplastik zieht Umweltgifte an, die wiederum von Fischen aufgenommen werden, die wir verzehren. Neben dem Kampf gegen die Überfischung der Meere also noch ein Argument, auf African Catfish aus der StadtFarm umzusteigen.
Nicht nur beim Zersetzen, sondern auch beim Verbrennen des Plastikmülls, was leider immer noch Praxis in vielen Teilen der Welt ist, werden gefährliche Gase freigesetzt.
Wie auch bei anderen Umweltproblemen, zum Beispiel dem Insektensterben, ist Plastikmüll ein globales Problem. Wir alle leben in einem Kreislauf mit der Natur – vergiften wir die Umwelt, vergiften wir auch uns selbst. Das Handeln großer Entscheindungsträger der Politik und Industrie ist gefordert, aber auch wir können im Einzelnen etwas für uns und unsere Umwelt tun.
Das tut die StadtFarm, um Plastik zu reduzieren
- Das Gemüse in unserem Hofladen ist generell unverpackt. Bei Bedarf stehen Papiertüten bereit.
- Unsere Salate werden in Papp-Boxen verpackt. Bei Bedarf kannst du eine Gabel aus Holz kostenlos dazu bestellen.
- Unsere Fix&Fertig-Produkte werden in Gläsern eingemacht, die du später weiterverwenden kannst.
- Wir versenden bundesweit mit den nachhaltigen Kartons und Hanf-Isolierungen von Landpack.
So kannst du Plastik im Alltag vermeiden
Zugegeben, komplett plastikfrei zu leben, ist fast unmöglich. Mit kleinen Schritten kann man allerdings den eigenen Plastikmüll erheblich reduzieren. Starte am besten damit, dir eine Übersicht zu verschaffen, wie viel Plastik du im Alltag verwendest und an welchem Punkt du Plastikmüll einsparen könntest, um ein Bewusstsein für das Thema zu entwickeln.
Diese 15 Tipps sind eine hilfreiche Checkliste für den Anfang:
- Verzichte auf Mineralwasser in Flaschen. Füll’ stattdessen Trinkwasser in eine wiederverwendbare Flasche aus beispielsweise Metall oder bruchfestem Glas.
- Bring für den “Coffee to go” deinen eigenen Becher mit. Viele Händler belohnen dies mit einem kleinen Rabatt oder bieten mittlerweile Pfandbecher an.
- Bevorzuge beim Einkaufen unverpacktes Obst und Gemüse und verzichte darauf, diese in die dünnen Plastiktüten zu hüllen.
- Biomärkte und auch einige Supermärkte verkaufen unverpackte Lebensmittel wie Cerealien, Nüsse und Co.. Diese kannst du in mitgebrachten Behältnissen wie Schraubgläser oder Stofftüten abfüllen. Auch beim Bäcker oder Fleischer kann man eigene Behälter mitbringen.
- Hab immer eine Stofftasche dabei. So kommst du erst gar nicht in die Situation, an der Kasse ein Plastiktüte kaufen zu müssen.
- Informiere dich über Produkte (z.B. Kosmetika, Kleidung), die besonders viel Mikroplastik beinhalten und vermeide diese. Beim Bund findest du einen Einkaufsratgeber zu Mikroplastik.
- Vermeide Produkte in Einzelverpackungen. Großpackungen (z.B. Reissäcke, Kekskisten, Taschentuchboxen) minimieren den Verpackungsmüll.
- Convenience-Produkte und Fertiggerichte sind oft in sehr viel Plastik verpackt. Bereite statt dessen dein Essen für Unterwegs Zuhause vor und nimm es in Boxen aus Metall oder Bambusfaser oder in Wachstüchern mit.
- Verzichte auf Trinkhalme aus Plastik. Es gibt tolle Alternativen aus Bambus, Glas, Metall oder Papier.
Generell gibt es für viele Plastikprodukte immer mehr plastikfreie Alternativen aus recyclebaren und langlebigen Materialien. - Steige nach und nach auf unverpackte und plastikfreie Kosmetikprodukte um. Seife kann Shampoo und Duschgel ersetzen, als Ersatz für Zahnpasta gibt es Zahnputztabletten. Viele Kosmetika kann man auch selbst herstellen und in Gläsern aufbewahren.
- Einmal vorhandene Dinge aus Plastik sollten so lange wie möglich genutzt werden und nach und nach durch plastikfreie Alternativen ersetzt werden.
Und ist einmal Plastik da, kannst du dich an folgende vier Prinzipien halten:
- Recyle: Wenn doch Plastikmüll anfällt – recycle ihn! Pfandflaschen gehen zurück in den Laden, Verpackungen in die gelbe Tonne.
- Re-use: Kleidung kann Second Hand weitergegeben oder auch gekauft werden. Schmeiße Plastikprodukte, die du nicht mehr haben magst, nicht einfach weg, sondern verschenke oder verkaufe sie.
- Repair: Versuche, defekte Plastikprodukte wie z.B. elektrische Geräte oder Kleidung zu reparieren.
- Upcyle: Werde kreativ und bastel aus Verpackungen, Bändern oder Flaschen neue Dinge und gib ihnen so einen neuen Nutzen.